Der "8. Sinn", die Gefühle - ausgelöst durch unsere emotionalen Sensoren

Eine der wichtigsten Sinne, wenn nicht sogar der wichtigste Sinn, ist das „Gefühl bzw. Gefühle“. Diesen bekommen wir Menschen bereits im Mutterleib mit und begleitet uns durch das ganze Leben. In allen Lebenslagen wirkt der 8. Sinn auf uns ein und bestimmt permanent oft unser Verhalten von der ganzen Bandbreite von Überreaktion bis zur Handlungsunfähigkeit.
Um die Bedeutung des Gefühls für uns alle zu unterstreichen und auch im Zusammenhang unserer Arbeit im Analytischen Psychobionik-Profiling/-Coaching*), habe ich das Gefühl als den "8. Sinn" im Jahr 2009 getauft. Der 6. Sinn ist belegt durch eine plötzlich auftretende Situation, die mit den ersten 5 Sinnen nicht erklärbar ist und den 7. Sinn nahm eine Fernsehsendung mit „Autofahrertipps“ für sich in Anspruch.

*) Das Analytische Psychobionik-Profiling/-Coaching arbeitet ausschließlich auf der Gefühlsebene und den damit verflochtenen Gedankenmustern).

Begriffserklärung: 8. Sinn und Affektivität

Um hier Missverständnissen vorzubeugen, ich habe kein Problem damit, wenn ein Leser den 8. Sinn als etwas anderes bezeichnet haben möchte. Ich erhebe keinen exklusiven Anspruch darauf.
Der Oberbegriff für die Gesamtheit des Gefühl- und Gemütlebens eines Menschen ist Affektivität. Der Begriff beinhaltet die Emotionen, die Affekte und die Gefühlsstimmungen sowie Motivationen und Intuitionen.
Mir persönlich gefallen die Begriffe Gefühle, Emotionen und Intuitionen in Zusammenhang mit dem 8. Sinn besser. Sie sind auch geläufiger. Jedem Leser sei es aber auch hier unbenommen, wenn er lieber, an der ein oder der anderen Stelle, den Ausdruck "Affektivität" sehen möchte.

Gefühle und Emotionen – kein Platz in unserer Gesellschaft

Der Sinn „Gefühl“ wird weder gelehrt, geübt, noch wird er von unserer heutigen westlichen Welt als besonders wichtig für unsere Entwicklung als eigenständiges Wesen angesehen. Weder im Kindergarten, noch in der Schule und erst recht nicht im Berufsleben gibt es irgendwo einen Platz für Gefühle.
Im Gegenteil, der 8. Sinn wird nur hier als hinderlich betrachtet. Gefühle sollte man möglichst nicht zeigen oder zumindest daheim in der hintersten Ecke lassen, denn sonst könnte der Verstand mit seiner Logik darunter leiden. Verstand Ein Mensch mit wenig Gefühlen passt auch besser in vorgegebene Schablonen der Gesellschaft. Wenn wir sehr großes Glück hatten, dann durften wir in einer Familie aufwachsen, wo Gefühle noch halbwegs erlaubt waren. Gefördert und deren Umgang damit, als etwas Notwendiges zu unserer Entwicklung eines Heranwachsenden anzusehen, gibt es nur sehr selten. Es ist uns kaum wirklich bewusst, dass gerade unsere Gefühle mit all seinen Facetten - wie Liebe, Zuneigung, Angst, Groll und Wut - ständig unser Leben beherrschen und wir nur möglichst darauf bedacht sind, diese nicht hochkommen zu lassen. Deshalb lernen und haben wir auch nie gelernt damit umzugehen. Nur wer seine Gefühle ausleben und erfahren durfte, weiß um deren Wirkung auf sein Umfeld und sich auf selbst. Erst mit hinreichender Erfahrung könnte er sie auch richtig „anwenden“.

Wenn wir unsere Körper verhüllen, damit wir nicht frieren, kann ich das verstehen. Warum aber verhüllen wir unsere Gefühle, auch wenn wir spüren, dass es dadurch kälter wird?
(Kristiane Allert-Wybranietz)

Autofahren lernen wir auch nicht, wenn wir nur auf einem abgesperrten flachen Übungsgelände unsere Runden drehen. Wir müssen uns schon während den Fahrstunden schwierigeren Verkehrssituationen mit Stau, Großstadtverkehr, Autobahnen und allen widrigen Witterungsbedingungen stellen.
Entgegen jeglicher Vernunft ist heute die einzige gängige Methode, den 8. Sinn möglichst zu unterdrücken. Irgendwie steckt es in unseren Köpfen, dass Gefühle hinderlich für unseren Verstand sind. Sollten sie sich aber trotzdem, zumindest nach Ansicht unserer Gesellschaft unangenehm zeigen, werden sie schleunigst unter den Teppich gekehrt.
Hin- und wieder machen wir sogar die Erfahrung, dass es gar nicht so schlecht ist, auch auf unsere Gefühle zu hören. In bestimmten Situationen handeln wir einfach nach unserem Bauchgefühl – entgegen jeglicher scheinbarer Logik – und haben damit doch tatsächlich eine Sache in die richtige Bahn gelenkt. Trotzdem sind wir nicht bereit die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und den 8. Sinn in den "Lehrplan für Heranwachsende" zu integrieren. Es gibt wohl einige zaghafte Ansätze hierfür. Aber genau genommen werden diese Institutionen von dem Großteil unserer Gesellschaft nicht wirklich ernst genommen, zumindest von jenen, die meinen, auch hier unsere Richtung bestimmen zu müssen.

Verstand, Gedanken und Gefühle

Grob gesprochen benötigt der Mensch seinen Verstand um die weltlichen Geschehnisse und damit auch seine Mitmenschen zu verstehen. Das Gefühl hilft ihm, zu erkennen, was sich in seinem Innersten und analog dazu, was sich zwischen Himmel und Erde noch alles abspielt.
Geformt werden die Gefühle zum Großteil durch unsere Gedankenstruktur und diese sendet ständig Signale in das Umfeld aus und empfängt auch dementsprechend welche. Es werden sozusagen Energien „zwischen den Zeilen“ abgegeben, auch gelesen und wieder zurückgesendet.(siehe hierzu auch http://resonanz.synergetikmuenchen.de)

Die Gedanken haben dummerweise ein enormes, fast unbezähmbares Eigenleben. Sie sprudeln ständig. Springen unkontrolliert von einem Thema zu anderen und versuchen rigoros den Verstand in den Hintergrund zu drängen. Nicht selten gelingt es sogar diesen auszuschalten.
Unsere Gefühle folgen nun auch noch blindlings den Gedanken, unabhängig davon welche Realität und Qualität hinter den Gedanken steckt. Bilden sich in uns positive Gedanken, steigen positive Gefühle in uns hoch, negative Gedanken führen uns in eine negative Gefühlswelt.

Gefühl kontra Verstand

Einer der sich nur ausschließlich in einer positiven Gefühlwelt bewegen würde, wo es nur Liebe und Mitgefühl gibt, würde seine heutigen Zeitgenossen auf dieser Erde überhaupt nicht begreifen. Er hätte kein Verständnis dafür, weshalb es so viel Neid, Missgunst, Rachsucht, "nicht Verzeihen können", Angst und Sorgen um die Zukunft gibt - sprich die ganze Latte von dunklen Gefühlen.
Umgekehrt, ein Mensch der sich nur von seinem Verstand leiten lässt und seine Emotionen ständig unter Kontrolle hat, also von seiner Gefühlswelt völlig abgeschnitten ist, kommt mit einem Gefühlsmenschen ebenso nicht zurecht.
Ein idealer Zustand wäre – zumindest für das Leben auf dieser Erde - seinen Verstand und sein Gefühl ausgewogen einzusetzen.
Wobei das leichter gesagt als getan ist. Einer der beiden Anteile wird fast immer die Oberhand haben und dann spielt noch zusätzlich der sich ständig meldende Gedankenwust mit.

Gefühle sind die Elemente des Lebens. Sie wirken auf das Selbst und auf das Umfeld positiv durch Liebe und Verständnis, aber auch negativ durch Hass, Wut und Engstirnigkeit.

Um uns selbst besser zu verstehen, was in unseren Innersten wirklich abläuft und auch dieses Verhalten etwas einzugrenzen, gibt es eine Übung. Diese Übung sollte am Anfang nur im privaten Kreis eingesetzt werden. Erst wenn diese sitzt und sie in Sekundenschnelle abläuft, kann sie auch im äußeren Umfeld z. B. im Berufsleben angewendet werden:
Die linke Gehirnhälfte, zuständig für die Logik und die rechte Gehirnhälfte für die Emotionen, stellen wir uns als zwei getrennte Anteile in uns vor. Wir können denen sogar Symbolfiguren zuordnen, z. B. für die Gefühle ein HB-Männchen oder ähnliches und für die Logik einen klugen Zwerg oder einen Professor. Professor Wenn wir mehr Übung haben, können wir die linke Hälfte noch unterteilen in den Verstand und die unaufhörlich empor quellenden Gedanken. Der Verstand entspringt aus der Logik und die Gedanken sind ein Sammelsurium von Erfahrungen, Meinungen Dritter, Vorurteilen und Dogmen aus unserem Umfeld. Dabei ist es allerdings recht schwierig zu unterscheiden, ob sich nun unser Verstand oder unser Gedankenwust meldet.

Formt sich nun ein Gedanke oder kommt ein Gefühl hoch, nehmen wir uns innerlich zurück und beobachten uns selbst. Wir betrachten gewissermaßen unser eigenes bevorstehendes Verhalten, produziert durch die neuronalen Verknüpfungen in beiden „Gehirnhälften“, anhand der Symbolfiguren. Saust nun die rechte Gehirnhälfte, also der Gefühlsteil vor – und dies ist erfahrungsgemäß fast immer der Fall - dann schalten wir in der Übung bewusst die linke Gehirnhälfte hinzu und schauen, wie sich die beiden Anteile verhalten.

Was macht das HB-Männchen? Steigt bei ihm Groll hoch, wirkt es ängstlich, unschlüssig, fühlt es sich wohl in seiner Haut oder sendet es Wohlwollen und Liebe aus?
Was sagt unsere linke Gehirnhälfte, also der Professor dazu? Akzeptiert er das, was gerade abläuft? Mahnt er zur Besonnenheit oder stachelt er das HB-Männchen noch an? Wer will die Führung übernehmen? Erst wenn wir beide Anteile (mit fortgeschrittener Übung 3 Anteile) "gehört haben" gehen wir damit nach außen. Gleiches gilt natürlich auch, wenn sofort der Verstand reagiert und dieser versucht das Gefühl in den Hintergrund zu drängen. Auch hier übernehmen wir die Beobachterrolle.
Genau genommen gibt es eine bestimmte Reihenfolge im Ablauf unseres Gehirnes. Aber da alles in Sekundenschnelle passiert, bemerken wir das nicht. Eine Situation ruft zuerst Gedanken hervor und daraufhin entsteht eine physiologisch-chemische Reaktion in unserem Gehirn. Diese aktiviert die Gefühle, analog zu ähnlich früheren Situationen. Es findet ein Art Abgleich statt. Die Gefühle wiederum rufen nun weitere Gedanken auf, die aus der Erfahrung zu dieser Situation passen. Eine chemisch-emotionale Reaktion entsteht und so setzt sich das ganze Spiel fort.

„Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.“
(Woody Allen)

Regeln, Vorschriften und Dogmen

Wir alle haben gelernt, dass wir uns nach bestimmten Regeln verhalten müssen. Manche Regeln sind sogar in gewissen Grenzen sinnvoll, damit nicht absolutes Chaos entsteht. Dazu gehören Verkehrsregeln und Gesetze, um geordnete Abläufe innerhalb unseres Zusammenlebens Dritten mit zu gewährleisten. Dann gibt es aber auch eine Menge Unsinn, was wir zu tun oder zu lassen zu haben. Unsere Umgebung, unsere Gesellschaft sagt uns unentwegt „Dies ist richtig und dies ist falsch“, unbeachtet dessen, welche Qualität und welchen Nährwert diese Regeln für die schöpferische Entwicklung eines Menschen haben.

Wie entgegengesetzt diese Vorschriften und das Denken in unterschiedlichen Ländern sein können, zeigen die 4 folgenden Beispiele:

Die vier Beispiele sollen nur aufzeigen, dass jeder Kulturkreis seine eigenen „Gesetze“ und Ansichten über richtiges Verhalten hat, mehr nicht. Es erhebt sich auch die Frage, wer hat denn uns diese Gesetze gegeben? Wer bestimmt, was Moral ist, wir alle oder ist es das Werk Einzelner oder einzelner Gruppierungen? Wer bestimmt denn, dass wir richtig und die anderen falsch liegen?
- Und morgen gilt plötzlich etwas anderes, weil es einigen wenigen besser in ihr ureigenstes Konzept passt z. B. die Mentalität "Du schon, aber nicht ich" oder "Du musst den Gürtel enger schnallen, damit es mir noch besser geht. Es ist eine Denkweise, die sich zur Zeit in der Politik und in der Wirtschaft immer mehr breit macht, z. B. Diätenerhöhung contra Kindergeld und Rentenerhöhung.
Bleiben wir aber in unserem eigenen Kulturkreis.

Unzumutbare Gefühle wegen Bedenken vor der Gesellschaft

Viele Dogmen, Vorschriften zur Moral und Regeln übernehmen wir einfach völlig ungeprüft und es kommt uns gar nicht in den Sinn ein Filter vorzuschalten. Wir sind sogar direkt teilweise darauf trainiert unser ganzes Leben danach einzurichten. Wir fühlen uns manchmal recht wohl dabei, dass andere für uns das Denken abgenommen und Normen für Moral und Haltung geschaffen haben.
Es kann jedoch auch sein, dass wir uns damit in unserer Haut überhaupt nicht wohlfühlen. Die eine oder andere Bandage widerspricht völlig unserer inneren Einstellung. Wir zeigen es nur nicht und wagen uns erst recht nicht darüber zu reden, da wir ja getrimmt sind Gefühle nie anmerken zu lassen. Mustersätze wie „was im Inneren vorgeht, geht niemand etwas an - Eigenlob stinkt und immer bescheiden zu sein“ sind uns sehr vertraut und gut verankert in uns.
Unwidersprochen fügen wir uns manchen Unfug, der uns seit Geburt an eingetrichtert wird. Die Bedenken, aus dem Rahmen zu fallen und nicht im Schutz der allgemeinen Anschauung „was gut und schlecht ist“, zu sein, sperren wir unsere Gefühle regelrecht weg.
Die Folge dieses Zwangs ist ein immer größer werdender Gefühlsstau in eine bestimmte Richtung. Eine Richtung ist „Angst“. Dahinter steckt eine ganze Latte von unzumutbaren Gefühlsschwingungen.

Es geht hier nicht um die Kategorie der Angst, die eine Art Warnsignal auslöst, um eine akute Bedrohung abzuwenden und die nach Ende der Bedrohung ohne Nachhaltigkeit wieder verschwindet – und damit auch kein Traumata in uns hinterlässt.
Es geht um die Kategorie von Angst der Befürchtungen, Zwänge, merkwürdiges Verhalten, Misstrauen, Phobien, fehlendes Selbstvertrauen usw. Wurde diese Angst in der Kindheit, in der Schule oder wo auch immer, in uns „richtig gesetzt“, egal ob bewusst oder unbewusst, dann baut sie sich unaufhörlich in uns auf.

Angst

Häufig läuft das völlig autark ab, ohne dass wir es im Geringsten wahrnehmen. Eine gewisse Art von Ängsten wird uns außerdem nur unterschwellig vermittelt, wie mit übertriebener Fürsorge oder der eigenen Ängste unserer nächsten Angehörigen. Unser Unterbewusstsein übernimmt ungeprüft deren Gefühle, besonders wenn wir im Kindesalter sind.
Eigentlich wollen uns die Oma, der Opa, der Onkel, die Tante, die Mutter oder auch der Vater nur helfen, sei es aus erzieherischen oder anderen Gründen und trotzdem gelingt es ihnen genau das Gegenteil in unserem Gedankenstrukturen abzuspeichern und die entsprechenden dazu passenden Gefühle zu erzeugen. Gleiches passiert natürlich auch in unseren Schulen. Wobei hier persönliche Abneigungen auch noch eine große Rolle spielen.

Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist immer nur die Angst, die uns Grenzen setzt
(Ingmar Bergman)

Da wir die Aussagen von Kindheit an kennen, betrachten wir es oft als etwas völlig Normales dass diese Art von Gefühlen zum Alltag gehören. Ist aber ein bestimmtes destruktives Gefühl in uns erst einmal „richtig eingebrannt“, egal durch wen und aufgrund welcher Moralvorstellungen, formen sich allmählich in uns die merkwürdigsten Symptome, wie Verzweiflung, Mutlosigkeit, Panik, mangelnder Selbstwert, unterdrückte Wut, Lähmung, Versagen, Unsicherheit und ständiges Sich-Sorgen sowie unerklärliche Schuldgefühle.
Oft ist aber gar nicht ersichtlich, dass Angst hinter den vordergründigen Erscheinungsformen steckt. Sie äußert sich Kleinmut, Verurteilen und Beurteilen von allem, Neid und Hass, Nervosität, übermäßiger Alkoholkonsum, Selbstmitleid, nicht Verzeihen können und auch übertriebenes burschikoses Auftreten.
Zuerst sind die Anzeichen recht harmlos. Irgendwann aber explodiert plötzlich unser "Gefühlskessel". Wobei der Anlass bisweilen sehr gering sein kann und das Umfeld uns deshalb überhaupt nicht mehr versteht. Eine relative harmlose Situation, zumindest aus der Sicht von Dritten, entwickelt sich unerwartet, zu einem Problem.
Und dann werden plötzlich riesige Anstrengungen unternommen das Problem, besser gesagt das Symptom, in den Griff zu bekommen. Medikamente, Ärzte, Krankenhäuser und alles Mögliche wird nun von der Gesellschaftstruktur her zur Verfügung gestellt. Die eigentliche Ursache "das fehlende Lernen mit Gefühlen umzugehen" wird weiterhin stiefmütterlich behandelt. --- Irgendwo krankt es hier direkt im Ansatz.

Erlauben von Emotionen, um später Situationen auch beherrschen zu können

„Nachhaltiges Einbrennen“ in unseren Gedankenspeicher gelingt nicht, wenn wir unsere Emotionen in allen Richtungen kennen zu lernen und wir uns auch im Außen damit auseinandersetzen durften bzw. heute noch dürfen. Es ist einfach viel sinnvoller Emotionen ausgelebt zu haben, denn dann ist weniger Energie darauf und wir können dieser später entkrampfter begegnen.
Wenn wir als Kind nie unserer Wut mal freien Lauf lassen durften und diese immer abgewürgt wurde mit „sei still, das macht man nicht“. „Wenn du nicht folgst, dann sag ich es dem Papa“. „Gefühle sind was für Mädchen und Schwache“. „Tränen zeigt man nicht“. - dann können wir mit diesen unterdrückten Emotionen nachkommend auch nicht umgehen.
Wenn uns aber etwas geläufig ist, dann gibt es keine Überraschungsmomente und wir bestimmen dementsprechend was damit passiert. Unsere ureigensten persönlich Emotionen werden dann in kritischen Situationen - und das ist meist das Hauptproblem – nicht unkontrolliert den weiteren Verlauf der Situation bestimmen. Die Situation wird dann von uns beherrscht und nicht umgekehrt.
Deshalb ist es auch so wichtig, kritische Angelegenheiten nicht durch Ausweichen oder scheinbares Vergessen zu lösen. Es bringt nichts heikle Themen zuzudecken. Sie brodeln innerlich einfach weiter und holen uns irgendwann in irgendeiner Erscheinungsform ein.

Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.

Ein Problem zu lösen heißt, daran zu lernen und damit zu wachsen. Nistet sich aber das Ungeklärte, das Unterdrückte in unseren Gehirnstrukturen erst richtig ein, dann zieht es uns ständig herunter - und zwar auf allen drei Ebenen, also von Körper Geist und Seele.
Das Fatale daran ist, dass es wir uns oft über dessen Auswirkung gar nicht bewusst sind. Wir sehen nicht einmal die Ursachen des Problems.
Im Gegenteil, wir sind sogar noch stolz darauf, dass wir alles so vermeintlich locker wegstecken und unsere Emotionen scheinbar völlig im Griff haben. Wir sind überzeugt davon, uns ständig unter Kontrolle zu haben und unserem Umfeld mit unserem ach so geliebten Verstandesbewusstsein – ohne Gefühlsregungen – gegenübertreten zu können. Tatsächlich wenden wir aber ständig eine enorme Energie auf, um unsere Emotionen still zu halten und uns ja nicht eine Blöße zu geben. Dabei wäre es viel sinnvoller diese Energie an anderer Stelle einzusetzen.

wuetend

Es wird uns nur schwer gelingen ein gelöster freier Mensch zu sein, wenn wir die in uns gesetzten Muster wie Bitterkeit, Wut, Ärger und auch Trauer mit uns herumschleppen. Die „Muster“ fressen uns im wahrsten Sinne des Wortes innerlich auf. Die Gefahr besteht, Gefangene in unseren eigenen negativen Gefühlen zu sein.
Gefühle machen uns Menschen lebendig. Wir sind hier auf der Erde um Lebendigkeit und nicht Askese zu erfahren. Erlauben wir es, von unseren von Gefühlen abgetrennt zu sein, sind wir "innerlich" tot. Die Wirkung im äußeren lässt nicht lange auf sich warten.
Nach Daniel Goleman, Psychologe an der Harvard University, ist der unternehmerische Erfolg mehr abhängig von der emotionalen Intelligenz, als von der akademischen Bildung. Wer Erfolg in seinem Leben haben will, muss klug mit seinen Gefühlen umgehen können und das "emotionale Alphabet" beherrschen oder anders ausgedrückt: "Was nützt ein hoher IQ, wenn man ein emotionaler Trottel ist?".
Eine der stärksten Leidenschaften ist der Hass, sehr verwandt mit der Leidenschaft "Liebe". Schaut man aber genau hin, wem nützt denn der Hass wirklich? Am wenigsten nützt der Hass demjenigen, der ihn versprüht oder insgeheim in sich trägt. Ihn frisst der Hass förmlich innerlich auf. Es frisst nicht denjenigen auf, den der Hass gilt.
Schon aus dieser Sicht ist Hass absoluter Unfug und man schadet sich primär nur selbst. Hass hat auch eine Ähnlichkeit mit „nicht vergeben können“. Hier nagt ebenfalls etwas im Inneren.
Es gibt leider sogar ganze Gesellschaftsrichtungen, deren scheinbar einziger Lebensinhalt der Hass ist, häufig angetrieben durch Vorfahren und deren oft irrationalen Ansichten. Sie rechtfertigen dies z. B. durch übertriebene Vaterlandsliebe, Ablehnung der gesellschaftlichen Regeln und/oder einfach der Hang zur Randale.
Meist erst viel später - und das können Jahrzehnte sein - zeigt sich das Ergebnis der konditionierten Gefühle aus der Vergangenheit. Das Ergebnis kann schleichend kommen oder sich wie ein „Blitz aus heiterem Himmel“ präsentieren. Irgendwo und irgendwie muss sich ja der „Gefühlskessel“ ja äußern. Wie hoch innere der Druck ist, hängt im wahrsten Sinne von der „Unterdrückung“ ab. Durfte der Kessel früh genug immer wieder Dampf ablassen oder ist er zum Bersten gefüllt? Abgeleitet von dem Druck haben wir dann die plötzlich auftretende Situation mehr oder weniger im Griff oder auch gar nicht mehr im Griff

Glückliche Gefühle haben eine gesunde Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Ängstliche und niedrige Gefühle erzeugen genau das Gegenteil.

Ist Jemand wütend, werden „chemische Stoffe der Wut“ erzeugt und beeinflussen entsprechend seine Zellen und demzufolge auch seine Organe. Der Volksmund sagt zu demjenigen „Was ist denn dir für eine Laus über die Leber gelaufen“ oder anders ausgedrückt, seine Leber ist wütend geworden.
Gregg Braden berichtet hierzu über ein aufschlussreiches Experiment. Im "Advances" -Magazin 1993 wurde ein Experiment der US Armee beschrieben, in dem der Zusammenhang zwischen den Gefühlen und der DNS getestet wurde. Gewebeproben und DNS wurden von einem Probanden entnommen und von einander räumlich getrennt. In weiteren Versuchen betrug die räumliche Trennung zwischen Gewebeproben sowie der DNS und dem Probanden über mehrere Hunderte von Meilen.
Bei der Testperson wurden nun durch Vorspielen verschiedener Videofilme (Krieg, Porno, Komödie) unterschiedliche Gefühlsregungen angestoßen und parallel dazu die Wirkung ihrer Gefühle auf die DNS gemessen. Dabei stellte sich heraus, dass die Gefühle ohne jeglichen Zeitverzug eine Reaktion bei der weit entfernten DNS hervorgerufen hat. Die isolierten Zellen reagierten so unmittelbar, als wären sie immer noch in dem Körper.
Es gibt anscheinend eine Energie oder Energiefeld das überall zur gleichen Zeit wirkt und Einfluss hat. Die Erkenntnis aus dieser Testreihe, dass Gefühle unmittelbar eine Auswirkung auf unsere Zellen haben, ist leider bei uns nur partiell durchgedrungen. Ansonsten würden mir mit unseren Gefühlen und den Gefühlen, die wir bei anderen erzeugen, anders umgehen.

Ideales Setzen von Gefühlen

Stellen wir uns mal vor, wir wachsen in einer Umgebung auf, wo uns von Anfang an gelernt wird, mit den zwei starken gegensätzlichen Emotionen, der "Liebe und der Angst" umzugehen.
Es wird uns gezeigt, dass diese zwei gegensätzlichen Gefühle unsere komplette Gesinnung, unsere Einstellung zum Leben und damit auch unser Wohlergehen bestimmen.

Unsere „Erzieher“ vermitteln uns bereits liebevoll im Mutterleib, dass unser Körper ausschließlich die Wohnstätte für Geist und Seele ist. Wir dürfen unsere Gefühle von Geburt an in alle Richtungen, in dunkle und helle austesten und deren Wirkung ständig erfahren. Seitens unserer Fürsorgepflichtigen und dem gesamten Umfeld erhalten wir nur „helle Emotionen“, wie Liebe und Mitgefühl und dieses alles ohne jeglichen Vorschriften.
Ferner wird uns gesagt, dass Krankheit für sich nicht alleine existieren kann. Krankheit braucht immer einen Träger, einen Wirt. Desweiteren wird uns gelehrt, dass wir nicht der Wirt für Krankheiten sind. In unserem Körper wohnen bereits Geist und Seele und für Krankheiten ist kein Platz da.
Wie würden wir uns heute mit diesen Eingangsvoraussetzungen fühlen? Wie würden sich unsere Emotionen äußern und unser Befinden sein?

Lebensfreude

Sicherlich würde die Mehrheit von uns, nach dem Austesten der gesamten Palette von Emotionen, sich nach der helleren Seite bewegen und danach auch leben. Hass, Krankheit, Konflikte, Ellbogenmentalität und fehlendes Selbstbewusstsein würden zurückgehen und dem Verständnis für den anderen, Handlungskompetenz, mehr Frieden - im kleinen, wie großen Kreis - weichen. Unser Immunsystem würde in eine völlig andere Ebene gehoben werden.
So wie unsere Gefühls- und Gedankenwelt programmiert wurde, so sehen wir auch unsere Wirklichkeit. Ständig feilen andere daran – wir sind da weniger beteiligt - unseren Code im Gehirn in eine bestimmte Richtung zu erweitern oder auch stillzulegen und dafür neue Rucksäcke mit hinreichendem Ballast zu schreiben. Dementsprechend ist unsere Sicht auf die Wirklichkeit nicht einmal unser Eigenprodukt. Sie ist größtenteils von Fremden geschaffen worden.

Das klappt wie am Schnürchen. – Einerseits haben wir eine individuelle Wahrnehmung unserer Wirklichkeit, wir reagieren exakt darauf, wie sie unserem Code entspricht und andererseits wurde die Sicht der Dinge von anderen programmiert.
Wir selbst haben also nur einen geringen Anteil dazu beigetragen. Aber – und das ist das Problem – wir müssen mit dem Programm zurechtkommen und damit leben.
Selten kommen wir auf die Idee, dass wir eigentlich einem Fehlcode aufsitzen und diesen Code mal gründlich neu überarbeiten sollten. Neu überarbeiten heißt in Eigenregie neu programmieren, unsere Innenwelt aufräumen und vom Ballast befreien.

Was nehmen wir mit?

Jeder von uns ist das Ergebnis seiner Gedanken und Gefühle. Es wird uns aber nicht im leisesten Ansatz beigebracht, dass eigentlich nur zwei Hauptgefühle unsere komplette Denkweise, unser Einstellung zum Leben und damit auch unser Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele bestimmen. Das sind die Liebe und die Angst.neuer Code

Eines sollten wir zumindest ganz weit im Hinterkopf behalten, unser 8. Sinn mit seinen Gefühlen und Emotionen ist das höchste Gut, das wir Menschen besitzen.
Er ist ständig an unserer Seite, begleitet uns durch das ganze Leben und reagiert meist, wenn es ihm passt, also ohne gefragt zu werden. Unsere Gefühle, mit all seinen Ausprägungen, bestimmen unsere aktuelle Bewusstseinsstufe und nicht unser Denkapparat mit mehr oder weniger integriertem Verstand, der ständig vor sich hin rattert und permanent Unnützes produziert.
Nur unser Bewusstsein mit seinen „erarbeiteten Qualitäten“ hier auf dieser Erde, wie der Liebe und das Mitgefühl - aber auch das Gegenteil – der Hass und die Bitterkeit, nehmen wir beim Tod mit. Alles andere bleibt zurück.

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
Albert Schweitzer

Gefühlswelt verändern, Fehlcode richtig stellen

Die gesamte Palette der Emotionen ist immer mit starken Energien behaftet und diese Energien sind in unserem Gehirn abgespeichert. Energien können aber nicht einfach eliminiert werden. Das widerspricht der Physik.
Das zugehörige Symptom mag wohl verschwinden, wenn man versucht das Energiemuster einzumummen. Allerdings kann es passieren, dass sich genau diese Energie wieder an einer anderen Stelle in ähnlicher oder in einer völlig anders gearteten Ausprägung zeigt. Manchmal ist es schwierig einen Zusammenhang zum ursprünglichen Thema zu sehen. Deshalb nützt es wenig, wenn man die Ursache eines heutigen Symptoms aufdeckt, ohne diese auch zu verändern.
Wenn die eingeprägten destruktiven Gedankenstrukturen, die die Gefühle ständig hervorrufen, nicht „ausradiert“ und auch nicht zugeschüttet werden können, gibt es nur den Weg, den die Natur ständig durchführt – den Weg der Transformation. Transformieren heißt die eingebrannten Muster im ersten Schritt "zu bearbeiten" und dann einer höheren Ordnung zuzuführen.
.. und diese Transformation findet Unterstützung durch das Analytische Psychobionik-Profiling/-Coaching.