Der "8. Sinn", die Gefühle - ausgelöst durch unsere emotionalen Sensoren
Eine der wichtigsten Sinne, wenn nicht sogar der wichtigste Sinn, ist das „Gefühl bzw. Gefühle“.
Diesen bekommen wir Menschen bereits im Mutterleib
mit und begleitet uns durch das ganze Leben. In allen Lebenslagen wirkt
der 8. Sinn auf uns ein und bestimmt permanent oft unser Verhalten von der ganzen Bandbreite von
Überreaktion bis zur Handlungsunfähigkeit.
Um die Bedeutung des Gefühls für uns alle zu
unterstreichen und auch im Zusammenhang unserer Arbeit im
Analytischen Psychobionik-Profiling/-Coaching*), habe ich das Gefühl als den
"8. Sinn" im Jahr 2009 getauft. Der 6. Sinn ist belegt durch eine plötzlich auftretende
Situation, die mit den ersten 5 Sinnen nicht erklärbar ist und den 7. Sinn nahm eine
Fernsehsendung mit „Autofahrertipps“ für sich in Anspruch.
Begriffserklärung: 8. Sinn und Affektivität
Um hier Missverständnissen vorzubeugen, ich habe kein Problem damit, wenn ein Leser den 8. Sinn als etwas anderes
bezeichnet haben möchte. Ich erhebe keinen exklusiven Anspruch darauf.
Der Oberbegriff für die Gesamtheit des Gefühl- und Gemütlebens eines
Menschen ist Affektivität. Der Begriff beinhaltet die Emotionen,
die Affekte und die Gefühlsstimmungen sowie Motivationen und Intuitionen.
Mir persönlich gefallen die Begriffe Gefühle, Emotionen und Intuitionen
in Zusammenhang mit dem 8. Sinn besser. Sie sind auch geläufiger. Jedem Leser
sei es aber auch hier unbenommen, wenn er lieber, an der ein oder der
anderen Stelle, den Ausdruck "Affektivität" sehen möchte.
Gefühle und Emotionen – kein Platz in unserer Gesellschaft
Der Sinn „Gefühl“ wird weder gelehrt, geübt, noch wird er von unserer heutigen westlichen Welt
als besonders wichtig für unsere Entwicklung als eigenständiges Wesen angesehen. Weder im Kindergarten, noch in der Schule
und erst recht nicht im Berufsleben gibt es irgendwo einen Platz für Gefühle.
Im Gegenteil, der 8. Sinn wird nur hier als hinderlich betrachtet. Gefühle
sollte man möglichst nicht zeigen oder zumindest daheim in der hintersten Ecke lassen, denn sonst könnte der Verstand mit
seiner Logik darunter leiden.
Ein Mensch mit wenig Gefühlen passt auch besser in vorgegebene Schablonen der Gesellschaft. Wenn wir sehr großes
Glück hatten, dann durften wir in einer Familie aufwachsen, wo Gefühle
noch halbwegs erlaubt waren. Gefördert und deren Umgang damit, als etwas Notwendiges
zu unserer Entwicklung eines Heranwachsenden anzusehen, gibt es nur sehr selten.
Es ist uns kaum wirklich bewusst, dass gerade unsere Gefühle mit all seinen Facetten - wie Liebe, Zuneigung, Angst, Groll und Wut - ständig unser Leben beherrschen und
wir nur möglichst darauf bedacht sind, diese nicht hochkommen zu lassen.
Deshalb lernen und haben wir auch nie gelernt damit umzugehen. Nur wer seine Gefühle ausleben und erfahren durfte, weiß um
deren Wirkung auf sein Umfeld und sich auf selbst. Erst mit hinreichender Erfahrung könnte er sie auch richtig „anwenden“.
(Kristiane Allert-Wybranietz)
Autofahren lernen wir auch nicht, wenn wir nur auf einem abgesperrten flachen Übungsgelände unsere Runden drehen.
Wir müssen uns schon während den Fahrstunden schwierigeren Verkehrssituationen mit Stau, Großstadtverkehr,
Autobahnen und allen widrigen Witterungsbedingungen stellen.
Entgegen jeglicher Vernunft ist heute die einzige gängige Methode, den 8. Sinn möglichst zu unterdrücken. Irgendwie
steckt es in unseren Köpfen, dass Gefühle hinderlich für unseren Verstand sind. Sollten sie sich aber trotzdem, zumindest nach
Ansicht unserer Gesellschaft unangenehm zeigen, werden sie schleunigst unter den Teppich gekehrt.
Hin- und wieder machen wir sogar die Erfahrung, dass es gar nicht so schlecht ist, auch auf unsere Gefühle zu hören. In bestimmten
Situationen handeln wir einfach nach unserem Bauchgefühl – entgegen jeglicher scheinbarer Logik – und haben damit doch
tatsächlich eine Sache in die richtige Bahn gelenkt. Trotzdem sind wir nicht
bereit die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und den 8. Sinn in den "Lehrplan für Heranwachsende" zu integrieren. Es gibt
wohl einige zaghafte Ansätze hierfür. Aber genau genommen werden diese Institutionen von dem Großteil unserer Gesellschaft
nicht wirklich ernst genommen, zumindest von jenen, die meinen, auch hier unsere Richtung bestimmen zu müssen.
Verstand, Gedanken und Gefühle
Grob gesprochen benötigt der Mensch seinen Verstand um die weltlichen Geschehnisse und damit auch seine Mitmenschen zu
verstehen. Das Gefühl hilft ihm, zu erkennen, was sich in seinem Innersten und analog dazu,
was sich zwischen Himmel und Erde noch alles abspielt.
Geformt werden die Gefühle zum Großteil durch unsere Gedankenstruktur und diese sendet ständig Signale in das Umfeld aus
und empfängt auch dementsprechend welche. Es werden sozusagen Energien „zwischen den Zeilen“
abgegeben, auch gelesen und wieder zurückgesendet.(siehe hierzu auch
http://resonanz.synergetikmuenchen.de)
Die Gedanken haben dummerweise ein enormes, fast unbezähmbares Eigenleben. Sie sprudeln ständig. Springen unkontrolliert
von einem Thema zu anderen und versuchen rigoros den Verstand in den Hintergrund zu drängen. Nicht selten gelingt es
sogar diesen auszuschalten.
Unsere Gefühle folgen nun auch noch blindlings den Gedanken, unabhängig davon welche Realität
und Qualität hinter den Gedanken steckt. Bilden sich in uns positive Gedanken, steigen positive Gefühle in
uns hoch, negative Gedanken führen uns in eine negative Gefühlswelt.
Gefühl kontra Verstand
Einer der sich nur ausschließlich in einer positiven Gefühlwelt bewegen würde, wo es nur Liebe und Mitgefühl gibt,
würde seine heutigen Zeitgenossen auf dieser Erde überhaupt nicht begreifen. Er hätte kein Verständnis dafür, weshalb es
so viel Neid, Missgunst, Rachsucht, "nicht Verzeihen können", Angst und Sorgen um die Zukunft gibt - sprich
die ganze Latte von dunklen Gefühlen.
Umgekehrt, ein Mensch der sich nur von seinem Verstand leiten lässt und seine Emotionen ständig unter Kontrolle hat,
also von seiner Gefühlswelt völlig abgeschnitten ist, kommt mit einem
Gefühlsmenschen ebenso nicht zurecht.
Ein idealer Zustand wäre – zumindest für das Leben auf dieser Erde -
seinen Verstand und sein Gefühl ausgewogen einzusetzen.
Wobei das leichter gesagt als getan ist. Einer der beiden
Anteile wird fast immer die Oberhand haben und dann spielt noch zusätzlich
der sich ständig meldende Gedankenwust mit.
Um uns selbst besser zu verstehen, was in
unseren Innersten wirklich abläuft und auch dieses Verhalten etwas einzugrenzen, gibt es eine Übung. Diese Übung sollte am
Anfang nur im privaten Kreis eingesetzt werden. Erst wenn diese sitzt und sie in Sekundenschnelle abläuft, kann sie auch im
äußeren Umfeld z. B. im Berufsleben angewendet werden:
Die linke Gehirnhälfte, zuständig für die Logik und die rechte Gehirnhälfte für die Emotionen, stellen wir uns als zwei
getrennte Anteile in uns vor. Wir können denen sogar Symbolfiguren zuordnen, z. B. für die Gefühle ein HB-Männchen
oder ähnliches und für die Logik einen klugen Zwerg oder einen Professor.
Wenn wir mehr Übung haben, können wir die linke Hälfte noch unterteilen in den Verstand und die unaufhörlich empor quellenden
Gedanken. Der Verstand entspringt aus der Logik und die Gedanken sind ein Sammelsurium von Erfahrungen, Meinungen Dritter,
Vorurteilen und Dogmen aus unserem Umfeld. Dabei ist es allerdings recht
schwierig zu unterscheiden, ob sich nun unser Verstand oder unser Gedankenwust meldet.
Formt sich nun ein Gedanke oder kommt ein Gefühl hoch, nehmen wir uns innerlich zurück und beobachten uns selbst. Wir betrachten gewissermaßen unser eigenes bevorstehendes Verhalten, produziert durch die neuronalen Verknüpfungen in beiden „Gehirnhälften“, anhand der Symbolfiguren. Saust nun die rechte Gehirnhälfte, also der Gefühlsteil vor – und dies ist erfahrungsgemäß fast immer der Fall - dann schalten wir in der Übung bewusst die linke Gehirnhälfte hinzu und schauen, wie sich die beiden Anteile verhalten.
Was macht das HB-Männchen? Steigt bei ihm Groll hoch, wirkt es ängstlich, unschlüssig,
fühlt es sich wohl in seiner Haut oder sendet es Wohlwollen und Liebe aus?
Was sagt unsere linke Gehirnhälfte, also der Professor dazu? Akzeptiert er das, was gerade abläuft? Mahnt er zur
Besonnenheit oder stachelt er das HB-Männchen noch an? Wer will die Führung übernehmen?
Erst wenn wir beide Anteile (mit fortgeschrittener Übung 3
Anteile) "gehört haben" gehen wir damit nach außen. Gleiches gilt natürlich auch, wenn sofort der Verstand reagiert und
dieser versucht das Gefühl in den Hintergrund zu drängen. Auch hier übernehmen wir die Beobachterrolle.
Genau genommen gibt es eine bestimmte Reihenfolge im Ablauf unseres Gehirnes. Aber da alles in Sekundenschnelle passiert,
bemerken wir das nicht. Eine Situation ruft zuerst Gedanken hervor und daraufhin entsteht eine physiologisch-chemische
Reaktion in unserem Gehirn. Diese aktiviert die Gefühle, analog zu ähnlich früheren Situationen. Es findet ein Art Abgleich
statt. Die Gefühle wiederum rufen nun weitere Gedanken auf, die aus der Erfahrung zu dieser Situation passen.
Eine chemisch-emotionale Reaktion entsteht und so setzt sich das ganze Spiel fort.
(Woody Allen)
Regeln, Vorschriften und Dogmen
Wir alle haben gelernt, dass wir uns nach bestimmten Regeln verhalten müssen. Manche Regeln sind sogar in gewissen Grenzen sinnvoll, damit nicht absolutes Chaos entsteht. Dazu gehören Verkehrsregeln und Gesetze, um geordnete Abläufe innerhalb unseres Zusammenlebens Dritten mit zu gewährleisten. Dann gibt es aber auch eine Menge Unsinn, was wir zu tun oder zu lassen zu haben. Unsere Umgebung, unsere Gesellschaft sagt uns unentwegt „Dies ist richtig und dies ist falsch“, unbeachtet dessen, welche Qualität und welchen Nährwert diese Regeln für die schöpferische Entwicklung eines Menschen haben.
Wie entgegengesetzt diese Vorschriften und das Denken in unterschiedlichen Ländern sein können, zeigen die 4 folgenden Beispiele:
- Bei uns gilt es als unhöflich und weist auf wenig Selbstvertrauen hin, wenn man den Blickkontakt bei der Begrüßung nicht hält. In China ist es genau das Gegenteil. Hier bringt man seinem Gegenüber Respekt entgegen, wenn man längeren Augenkontakt vermeidet.
- In der westlichen Welt erwarten wir zu einem Thema immer eine eindeutige Stellungnahme, ein „Ja“ oder „Nein“. Wir mögen kein „JEIN“. In einigen asiatischen Landesteilen gilt ein klares „Nein“ als unhöflich. Eine Absage wird deshalb in einem zaudernden „Ja“ verpackt.
- In arabischen Ländern gilt es als eine Beleidigung, wenn man seinem Gegenüber seine Schuhsohlen zeigt. Bei uns denkt sich kein Mensch etwas, wenn man beim Sitzen auf einem Stuhl die Beine übereinander kreuzt und die Schuhsohlen dementsprechend sichtbar sind.
- Ich hatte öfters mit japanischen Geschäftsleuten zu tun. Nach dem 3. oder 4. Treffen hatte ich den Eindruck, dass der japanische Delegationsleiter an unserem runden Tisch vor sich hindöste. Inwieweit er wirklich döste, konnte ich nicht beurteilen. Jedenfalls in der westlichen Welt ist das ein Signal an seine Partner "das Thema interessiert mich nicht" – Ein Japaner zeigt dir damit, dass er Vertrauen zu dir hat.
Die vier Beispiele sollen nur aufzeigen, dass jeder Kulturkreis seine eigenen „Gesetze“ und Ansichten über richtiges
Verhalten hat, mehr nicht. Es erhebt sich auch die Frage, wer hat denn uns diese Gesetze gegeben? Wer bestimmt, was Moral ist,
wir alle oder ist es das Werk Einzelner oder einzelner Gruppierungen? Wer bestimmt denn, dass wir richtig und die
anderen falsch liegen?
- Und morgen gilt plötzlich etwas anderes, weil es einigen wenigen besser in ihr ureigenstes Konzept passt z. B. die Mentalität
"Du schon, aber nicht ich" oder "Du musst den Gürtel enger schnallen, damit es mir noch besser geht. Es ist eine
Denkweise, die sich zur Zeit in der Politik und in der Wirtschaft immer mehr breit macht, z. B.
Diätenerhöhung contra Kindergeld und Rentenerhöhung.
Bleiben wir aber in unserem eigenen Kulturkreis.
Unzumutbare Gefühle wegen Bedenken vor der Gesellschaft
Viele Dogmen, Vorschriften zur Moral und Regeln übernehmen wir einfach völlig ungeprüft und es kommt uns gar nicht in den Sinn ein
Filter vorzuschalten. Wir sind sogar direkt teilweise darauf trainiert unser ganzes Leben danach einzurichten. Wir fühlen uns
manchmal recht wohl dabei, dass andere für uns das Denken abgenommen und Normen für Moral und Haltung geschaffen haben.
Es kann jedoch auch sein, dass wir uns damit in unserer Haut überhaupt nicht wohlfühlen. Die eine oder andere Bandage
widerspricht völlig unserer inneren Einstellung. Wir zeigen es nur nicht und wagen uns erst recht nicht darüber zu reden, da
wir ja getrimmt sind Gefühle nie anmerken zu lassen. Mustersätze wie „was im Inneren vorgeht, geht niemand
etwas an - Eigenlob stinkt und immer bescheiden zu sein“ sind uns sehr vertraut und gut verankert in uns.
Unwidersprochen fügen wir uns manchen Unfug, der uns seit Geburt an eingetrichtert wird. Die Bedenken, aus dem Rahmen zu fallen
und nicht im Schutz der allgemeinen Anschauung „was gut und schlecht ist“, zu sein, sperren wir unsere Gefühle regelrecht
weg.
Die Folge dieses Zwangs ist ein immer größer werdender Gefühlsstau in eine bestimmte Richtung. Eine Richtung ist
„Angst“. Dahinter steckt eine ganze Latte von unzumutbaren Gefühlsschwingungen.
Es geht hier nicht um die Kategorie der Angst, die eine Art Warnsignal auslöst, um eine akute Bedrohung abzuwenden
und die nach Ende der Bedrohung ohne Nachhaltigkeit wieder verschwindet – und damit auch kein Traumata in uns hinterlässt.
Es geht um die Kategorie von Angst der Befürchtungen, Zwänge, merkwürdiges Verhalten, Misstrauen, Phobien, fehlendes
Selbstvertrauen usw. Wurde diese Angst in der Kindheit, in der Schule oder wo auch immer, in uns „richtig gesetzt“, egal ob bewusst oder unbewusst, dann baut sie
sich unaufhörlich in uns auf.
Häufig läuft das völlig autark ab, ohne dass wir es im Geringsten wahrnehmen.
Eine gewisse Art von Ängsten wird uns außerdem nur unterschwellig
vermittelt, wie mit übertriebener Fürsorge oder der eigenen
Ängste unserer nächsten Angehörigen. Unser Unterbewusstsein
übernimmt ungeprüft deren Gefühle, besonders wenn wir im
Kindesalter sind.
Eigentlich wollen uns die Oma, der Opa, der Onkel, die Tante, die Mutter oder auch der Vater nur helfen, sei es aus erzieherischen
oder anderen Gründen und trotzdem gelingt es ihnen genau das Gegenteil in unserem Gedankenstrukturen abzuspeichern und die entsprechenden
dazu passenden Gefühle zu erzeugen. Gleiches passiert natürlich auch in unseren Schulen.
Wobei hier persönliche Abneigungen auch noch eine große Rolle spielen.
- Pass auf, dass dir nichts passiert
- Wasch dich sonst wirst du krank
- Du musst lieb sein, sonst kommst du in die Hölle
- Lass es sein, das hast du noch nie geschafft
- Wenn du das nicht lernst, dann wird nie etwas aus dir.
- Das Zimmer darfst du nicht betreten. Da wohnt der schwarze Mann.
- Strenge Erziehung schadet nicht, das macht hart
- Vertrau keinem, nur dir selbst.
- Männer wollen nur das eine.
- Du bist zu dumm zum Rechnen.
- Du bist in der Klasse fehl am Platz
(Ingmar Bergman)
Da wir die Aussagen von Kindheit an kennen, betrachten wir es oft als etwas völlig Normales dass diese Art von Gefühlen
zum Alltag gehören. Ist aber ein bestimmtes destruktives Gefühl in uns erst einmal „richtig
eingebrannt“, egal durch wen und aufgrund welcher Moralvorstellungen, formen sich allmählich in uns die merkwürdigsten
Symptome, wie Verzweiflung, Mutlosigkeit, Panik, mangelnder Selbstwert,
unterdrückte Wut, Lähmung, Versagen, Unsicherheit und ständiges
Sich-Sorgen sowie unerklärliche Schuldgefühle.
Oft ist aber gar nicht ersichtlich, dass Angst hinter den
vordergründigen Erscheinungsformen steckt. Sie äußert sich
Kleinmut, Verurteilen und Beurteilen von allem, Neid und Hass,
Nervosität, übermäßiger Alkoholkonsum, Selbstmitleid, nicht
Verzeihen können und auch übertriebenes burschikoses Auftreten.
Zuerst sind die Anzeichen recht harmlos. Irgendwann aber
explodiert plötzlich unser "Gefühlskessel". Wobei der Anlass
bisweilen sehr gering sein kann und das Umfeld uns deshalb
überhaupt nicht mehr versteht. Eine relative harmlose Situation,
zumindest aus der Sicht von Dritten, entwickelt sich unerwartet,
zu einem Problem.
Und dann werden plötzlich riesige Anstrengungen unternommen das Problem, besser gesagt das
Symptom, in den Griff zu bekommen. Medikamente, Ärzte, Krankenhäuser und alles
Mögliche wird nun von der Gesellschaftstruktur her zur Verfügung gestellt. Die eigentliche Ursache
"das fehlende Lernen mit Gefühlen umzugehen" wird weiterhin stiefmütterlich
behandelt. --- Irgendwo krankt es hier direkt im Ansatz.
Erlauben von Emotionen, um später Situationen auch beherrschen zu können
„Nachhaltiges Einbrennen“ in unseren Gedankenspeicher gelingt
nicht, wenn wir unsere Emotionen in allen Richtungen kennen zu
lernen und wir uns auch im Außen damit auseinandersetzen durften
bzw. heute noch dürfen. Es ist einfach viel sinnvoller
Emotionen ausgelebt zu haben, denn dann ist weniger Energie
darauf und wir können dieser später entkrampfter begegnen.
Wenn wir als Kind nie unserer Wut mal freien Lauf lassen durften
und diese immer abgewürgt wurde mit „sei still, das macht man
nicht“. „Wenn du nicht folgst, dann sag ich es dem Papa“.
„Gefühle sind was für Mädchen und Schwache“. „Tränen zeigt man
nicht“. - dann können wir mit diesen unterdrückten Emotionen
nachkommend auch nicht umgehen.
Wenn uns aber etwas geläufig ist, dann gibt es keine
Überraschungsmomente und wir bestimmen dementsprechend was damit
passiert. Unsere ureigensten persönlich Emotionen werden dann in kritischen Situationen -
und das ist meist das Hauptproblem – nicht unkontrolliert den weiteren Verlauf
der Situation bestimmen. Die Situation wird dann von uns
beherrscht und nicht umgekehrt.
Deshalb ist es auch so wichtig, kritische Angelegenheiten nicht
durch Ausweichen oder scheinbares Vergessen zu lösen. Es bringt nichts
heikle Themen zuzudecken. Sie brodeln innerlich einfach weiter
und holen uns irgendwann in irgendeiner Erscheinungsform ein.
Ein Problem zu lösen heißt, daran zu lernen und damit zu wachsen. Nistet sich
aber das Ungeklärte, das Unterdrückte in unseren Gehirnstrukturen erst richtig ein, dann zieht es uns ständig
herunter - und zwar auf allen drei Ebenen, also von Körper Geist und Seele.
Das Fatale daran ist, dass es wir uns oft über dessen Auswirkung gar nicht bewusst sind. Wir sehen nicht einmal
die Ursachen des Problems.
Im Gegenteil, wir sind sogar noch stolz darauf, dass wir alles
so vermeintlich locker wegstecken und unsere Emotionen scheinbar
völlig im Griff haben. Wir sind überzeugt davon, uns ständig
unter Kontrolle zu haben und unserem Umfeld mit unserem ach so
geliebten Verstandesbewusstsein – ohne Gefühlsregungen –
gegenübertreten zu können. Tatsächlich wenden wir aber ständig
eine enorme Energie auf, um unsere Emotionen still zu halten und
uns ja nicht eine Blöße zu geben. Dabei wäre es viel sinnvoller
diese Energie an anderer Stelle einzusetzen.
Es wird uns nur schwer gelingen ein gelöster freier Mensch zu sein, wenn wir die in uns gesetzten Muster wie
Bitterkeit, Wut, Ärger und auch Trauer mit uns herumschleppen. Die „Muster“ fressen uns im wahrsten Sinne des Wortes innerlich
auf. Die Gefahr besteht, Gefangene in unseren eigenen negativen Gefühlen zu sein.
Gefühle machen uns Menschen lebendig. Wir sind hier auf der Erde
um Lebendigkeit und nicht Askese zu erfahren. Erlauben wir
es, von unseren von Gefühlen abgetrennt zu sein, sind wir
"innerlich" tot. Die Wirkung im äußeren lässt nicht lange auf
sich warten.
Nach Daniel Goleman, Psychologe an der Harvard University, ist
der unternehmerische Erfolg mehr abhängig von der emotionalen
Intelligenz, als von der akademischen Bildung. Wer Erfolg in
seinem Leben haben will, muss klug mit seinen Gefühlen umgehen
können und das "emotionale Alphabet" beherrschen oder anders
ausgedrückt: "Was nützt ein hoher IQ, wenn man ein emotionaler
Trottel ist?".
Eine der stärksten Leidenschaften ist der Hass, sehr verwandt
mit der Leidenschaft "Liebe". Schaut man aber genau hin, wem
nützt denn der Hass wirklich? Am wenigsten nützt der Hass
demjenigen, der ihn versprüht oder insgeheim in sich trägt. Ihn
frisst der Hass förmlich innerlich auf. Es frisst nicht
denjenigen auf, den der Hass gilt.
Schon aus dieser Sicht ist Hass absoluter Unfug und man schadet
sich primär nur selbst. Hass hat auch eine Ähnlichkeit mit „nicht vergeben können“. Hier
nagt ebenfalls etwas im Inneren.
Es gibt leider sogar ganze Gesellschaftsrichtungen, deren scheinbar einziger Lebensinhalt der Hass
ist, häufig angetrieben durch Vorfahren und deren oft irrationalen Ansichten. Sie rechtfertigen dies z. B. durch übertriebene
Vaterlandsliebe, Ablehnung der gesellschaftlichen Regeln und/oder einfach der Hang zur Randale.
Meist erst viel später - und das können Jahrzehnte sein - zeigt
sich das Ergebnis der konditionierten Gefühle aus der
Vergangenheit. Das Ergebnis kann schleichend kommen oder sich
wie ein „Blitz aus heiterem Himmel“ präsentieren. Irgendwo und
irgendwie muss sich ja der „Gefühlskessel“ ja äußern. Wie hoch
innere der Druck ist, hängt im wahrsten Sinne von der
„Unterdrückung“ ab. Durfte der Kessel früh genug immer wieder
Dampf ablassen oder ist er zum Bersten gefüllt? Abgeleitet von
dem Druck haben wir dann die plötzlich auftretende Situation mehr
oder weniger im Griff oder auch gar nicht mehr im Griff
Ist Jemand wütend, werden „chemische Stoffe der Wut“ erzeugt und beeinflussen entsprechend seine Zellen und demzufolge auch
seine Organe. Der Volksmund sagt zu demjenigen „Was ist denn dir für eine Laus über die Leber
gelaufen“ oder anders ausgedrückt, seine Leber ist wütend geworden.
Gregg Braden berichtet hierzu über ein aufschlussreiches Experiment. Im
"Advances" -Magazin 1993 wurde ein Experiment der US Armee beschrieben,
in dem der Zusammenhang zwischen den Gefühlen und der DNS getestet wurde. Gewebeproben
und DNS wurden von einem Probanden entnommen und von einander räumlich getrennt. In
weiteren Versuchen betrug die räumliche
Trennung zwischen Gewebeproben sowie der DNS und dem Probanden
über mehrere Hunderte von Meilen.
Bei der Testperson wurden nun durch Vorspielen verschiedener Videofilme
(Krieg, Porno, Komödie) unterschiedliche Gefühlsregungen angestoßen und
parallel dazu die Wirkung ihrer Gefühle auf die DNS gemessen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Gefühle ohne jeglichen
Zeitverzug eine Reaktion bei der weit entfernten DNS
hervorgerufen hat. Die isolierten Zellen reagierten so
unmittelbar, als wären sie immer noch in dem Körper.
Es gibt anscheinend eine Energie oder Energiefeld das überall zur
gleichen Zeit wirkt und Einfluss hat. Die Erkenntnis aus dieser
Testreihe, dass Gefühle unmittelbar eine Auswirkung auf unsere
Zellen haben, ist leider bei uns nur partiell durchgedrungen.
Ansonsten würden mir mit unseren Gefühlen und den Gefühlen, die
wir bei anderen erzeugen, anders umgehen.
Ideales Setzen von Gefühlen
Stellen wir uns mal vor, wir wachsen in einer Umgebung auf, wo
uns von Anfang an gelernt wird, mit den zwei starken
gegensätzlichen Emotionen, der "Liebe und der Angst" umzugehen.
Es wird uns gezeigt, dass diese zwei gegensätzlichen Gefühle unsere
komplette Gesinnung, unsere Einstellung zum Leben und damit auch
unser Wohlergehen bestimmen.
Unsere „Erzieher“ vermitteln uns bereits liebevoll im Mutterleib, dass unser Körper
ausschließlich die Wohnstätte für Geist und Seele ist. Wir dürfen unsere Gefühle
von Geburt an in alle Richtungen, in dunkle und helle austesten und deren Wirkung ständig erfahren. Seitens unserer
Fürsorgepflichtigen und dem gesamten Umfeld erhalten wir nur „helle Emotionen“, wie Liebe und Mitgefühl und dieses alles ohne
jeglichen Vorschriften.
Ferner wird uns gesagt, dass Krankheit für sich nicht alleine existieren kann. Krankheit braucht immer einen Träger, einen
Wirt. Desweiteren wird uns gelehrt, dass wir nicht der Wirt für Krankheiten sind. In unserem Körper wohnen bereits Geist und
Seele und für Krankheiten ist kein Platz da.
Wie würden wir uns heute mit diesen Eingangsvoraussetzungen fühlen? Wie würden sich unsere Emotionen äußern und unser
Befinden sein?
Sicherlich würde die Mehrheit von uns, nach dem Austesten der gesamten Palette von Emotionen, sich
nach der helleren Seite bewegen und danach auch leben. Hass,
Krankheit, Konflikte, Ellbogenmentalität und fehlendes
Selbstbewusstsein würden zurückgehen und dem Verständnis für den
anderen, Handlungskompetenz, mehr Frieden - im kleinen, wie
großen Kreis - weichen. Unser Immunsystem würde in eine völlig
andere Ebene gehoben werden.
So wie unsere Gefühls- und Gedankenwelt programmiert wurde, so
sehen wir auch unsere Wirklichkeit. Ständig feilen andere daran
– wir sind da weniger beteiligt - unseren Code im Gehirn in eine
bestimmte Richtung zu erweitern oder auch stillzulegen und dafür
neue Rucksäcke mit hinreichendem Ballast zu schreiben. Dementsprechend ist unsere Sicht auf die Wirklichkeit nicht
einmal unser Eigenprodukt. Sie ist größtenteils von Fremden geschaffen worden.
Das klappt wie am Schnürchen. – Einerseits haben wir eine individuelle Wahrnehmung
unserer Wirklichkeit, wir reagieren exakt darauf, wie sie unserem Code entspricht und andererseits wurde die Sicht der
Dinge von anderen programmiert.
Wir selbst haben also nur einen geringen Anteil dazu beigetragen. Aber – und das ist das Problem – wir müssen mit dem
Programm zurechtkommen und damit leben.
Selten kommen wir auf die Idee, dass wir eigentlich einem Fehlcode aufsitzen und diesen Code mal gründlich neu
überarbeiten sollten. Neu überarbeiten heißt in Eigenregie neu programmieren, unsere Innenwelt aufräumen und vom Ballast
befreien.
Was nehmen wir mit?
Jeder von uns ist das Ergebnis seiner Gedanken und Gefühle. Es wird uns aber nicht im leisesten Ansatz beigebracht, dass eigentlich nur zwei Hauptgefühle unsere komplette Denkweise, unser Einstellung zum Leben und damit auch unser Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele bestimmen. Das sind die Liebe und die Angst.Eines sollten wir zumindest ganz weit im
Hinterkopf behalten, unser 8. Sinn mit seinen Gefühlen und
Emotionen ist das höchste Gut, das wir Menschen besitzen.
Er ist ständig an unserer Seite, begleitet uns durch das ganze
Leben und reagiert meist, wenn es ihm passt, also ohne gefragt
zu werden. Unsere Gefühle, mit all seinen Ausprägungen,
bestimmen unsere aktuelle Bewusstseinsstufe und nicht unser
Denkapparat mit mehr oder weniger integriertem Verstand, der ständig vor sich hin
rattert und permanent Unnützes produziert.
Nur unser Bewusstsein mit seinen „erarbeiteten Qualitäten“ hier
auf dieser Erde, wie der Liebe und das Mitgefühl - aber auch das
Gegenteil – der Hass und die Bitterkeit, nehmen wir beim Tod
mit. Alles andere bleibt zurück.
Albert Schweitzer
Gefühlswelt verändern, Fehlcode richtig stellen
Die gesamte Palette der Emotionen ist immer mit starken Energien behaftet und diese Energien sind in unserem Gehirn
abgespeichert. Energien können aber nicht einfach eliminiert werden. Das widerspricht der Physik.
Das zugehörige Symptom mag wohl verschwinden, wenn man versucht das Energiemuster einzumummen. Allerdings kann es passieren,
dass sich genau diese Energie wieder an einer anderen Stelle in ähnlicher oder in einer völlig anders gearteten Ausprägung
zeigt. Manchmal ist es schwierig einen Zusammenhang zum ursprünglichen Thema zu sehen. Deshalb nützt es wenig, wenn
man die Ursache eines heutigen Symptoms aufdeckt, ohne diese auch zu verändern.
Wenn die eingeprägten destruktiven Gedankenstrukturen, die die
Gefühle ständig hervorrufen, nicht „ausradiert“ und auch nicht
zugeschüttet werden können, gibt es nur den Weg, den die Natur
ständig durchführt – den Weg der Transformation.
Transformieren heißt die eingebrannten Muster im ersten Schritt
"zu bearbeiten" und dann einer höheren Ordnung zuzuführen.
.. und diese Transformation findet
Unterstützung durch das Analytische Psychobionik-Profiling/-Coaching.