Der Irrtum mit der Vergangenheit

Die Vergangenheit wird streng genommen jeden Augenblick  produziert und wächst aus unserer menschlichen Zeitschienensicht ständig. Sie ist ein Sammelsurium aller zeitlich zurückliegenden Ereignisse.

Vergangenes

Nun gibt es aber keine reale Vergangenheit. Wir haben nur Erinnerungen an die Vergangenheit. Die Vergangenheit ist eine reine Kopfsache. Sie ist nach jedem Augenblick unweigerlich vorbei und kann auch nicht wieder hergeholt werden. Nur leider sind diese Erinnerungen in Form von Mustern in unsere neuronalen Gehirnstrukturen eingebrannt. Zum Zeitpunkt der Erinnerung erfahren und empfinden wir diese in der Gegenwart. Eine rückwärtsgerichtete Empfindung der Muster in Richtung Vergangenheit ist nicht möglich.

Das Fatale daran ist, diese Muster beeinflussen trotz dieses Widerspruches ständig unser aktuelles Leben. Noch verzwickter wird es, wenn wir uns dessen Einfluss aus der Vergangenheit nicht bewusst sind. Anders ausgedrückt, wir vermischen häufig die Erinnerung aus der Vergangenheit mit unserem derzeitigen Leben, ohne dies zu erkennen und nehmen es auch noch als gottgegeben hin.

Förderlich ist es für uns heute, wenn das Andenken an das Zurückliegende positiv unsere Gegenwart beeinflusst und Freude in uns erzeugt. Nur gibt es oft die umgekehrten Fälle. Die gesetzten Muster wie Konflikte, Zwänge, fehlender Selbstwert, Versagens- und Schulängste, Ungeliebt sein und Trennungen aus der Vergangenheit bohren ständig in uns. Wir erleben sie als Gegenwartsgeschehen und identifizieren uns auch noch damit. Um frei leben zu können müssen wir endlich von dem Ballast des Vergangenheitsgeschehens loslösen.

Geben wir mal allen vergangenen Energien, egal durch welche Umfeldeinflüsse, ein Gewicht, eingeteilt je nach der Energiestärke, von 1 bis 100 g. Und wir stecken diese fortlaufend in einen Rucksack, den wir auf unserem Rücken tragen. Wobei für uns persönliche positive Energien ein Minus-Vorzeichen erhalten und damit negative Energien scheinbar aufheben *). Jeder kann für sich selbst beurteilen welche Größe und Gewicht sein Rucksack z. B. nach 40 Jahren haben wird bzw. schon hat.

*) Wobei dieses gegenseitige Aufheben der negativen und positiven Energien ein Trugschluss ist. Die negativen Ballastanteile setzen sich in Innerem extrem fest und viele Betroffene verbringen ständig ihr ganzes Leben damit, diese Kräfte nicht ausbrechen zu lassen. Im Sinne "Deckel drauf", das funktioniert selten. Um den Rucksack zu verkleinern, müssen diese Energien aufgelöst bzw. transformiert werden.

Haben wir inzwischen die Nase voll von unseren derzeitigen Lebensumständen, von der Eintönigkeit oder von dem Gefühl ständig von irgendwem oder irgendwas getrieben zu werden, sollten wir an die Wurzel des Übels herangehen. Erfahrungsgemäß stecken fast immer Einflüsse, wie Glaubensmuster, das war schon immer so, das Leben ist kein Zuckerschlecken und der Papa, die Mama, der Opa, die Oma, der Pfarrer, der Lehrer usw. haben immer recht. Diese Anschauungen von dritter Seite sind uns oft nicht wirklich bewusst, sind aber in unseren Gehirnstrukturen fest verankert und zuweilen mehrere Generationen zurückliegen. Es ist leichter an die Wurzel ranzugehen und diese zu verändern, als ständig den oft "zentnerschweren Rucksack", der uns nur runterzieht, mit viel Energieaufwand mitzuschleppen. .

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Albert Einstein